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DUMM GELAUFEN

gesammelt von Florian Arnold
(entnommen aus: "FLO's UnRatgeber",
erschienen Juli 1998 bei Forum Shop, c/o U. Stockmann)

All die folgenden Begebenheiten beruhen auf wahren Tatsachen. Jede der kommenden Idiotien hat sich wahrhaftig und wirklich begeben - obwohl es möglich ist, daß sie hier und da sprachlich ein wenig 'geschmückt' wurden...

In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges begab es sich, daß in den Garten des leicht naiven aber sehr heimatverliebten Rentners Hugo Z. Wagenbruch eine böse kleine Bombe fiel. Ja, richtig - eines jener abscheulichen Geräte die empfindlich reagieren wenn man sie falscher Behandlung unterzieht und bei unsachgemäßen Entschärfungsversuchen ziemlich tot machen können...

Besagter und betagter Herr Hugo Z. liebte sein Häuschen samt Garten, in welchem das Bombenwerk nun friedlich steckte, enorm. Er entschied also, die zuständigen Behörden nicht zu informieren - aus Angst, man könnte ihn wegevakuieren. Statt dessen nahm er das Problem der Entschärfung in die eigne Hand: zwei- bis viermal täglich goß er ab 1945 die Bombe in der berechtigten Hoffnung, das Ding möge irgendwann binnen der nächsten Jahre recht rasch verrosten.
Das tat er über Jahre hinweg. Er leistete so nicht nur einen bescheidenen eigenen Beitrag zum 'Dürrejahr 1959' , sondern verhalf Jahre vor der Umweltschutzbewegung seiner Gegend zu einem weiteren "Naturreservat Sumpf".
Irgendwann im Jahre 1967 jedoch wurde es Hugo Z. zu dumm, einmal weil die Nachzahlungen der Wasserrechnung zu hoch ausfielen und auch, weil er mittlerweile dank modernster Bombenentschärfungstechniken nur noch Reis und Seegurken anpflanzen konnte.
Also holte er ein Sprengstoffkommando. Groß fiel jedoch die Verwunderung aus, als er feststellen mußte, daß er 22 Jahre lang seine Wasserrechnung in gigantische Höhen getrieben hatte, weil er einen Lehmklumpen gegossen hatte.

In der Nähe von Island gelang dem dänischen Kutterkapitän D. Halsum (Vorname: Dirdrehich Den) im Jahre 1973 ein sensationeller Fang: nicht nur etliche Ölsardinen (noch freilich OHNE Öl!) gingen ihm ins eifrig ausgelegte Fangnetz sondern auch ein mit 12 atomaren Raketen und 120 Mann Besatzung beladenes U-Boot!

Der 22jährige Student Harry Q. M. hatte im Jahre 1977 eine unerfreuliche Begegnung mit der Kunst; weil er den Schlüssel im Zündschloß seines VW's vergessen hatte, versuchte er, durch das halb geöffnete Seitenfenster in seinen Wagen zu gelangen - und blieb auf halbem Wege stecken. Das ist freilich schon dumm genug, doch seine Position sollte ihm dabei erst Recht zum Verhängnis werden: er steckte mit dem Vorderteil seines Körpers IM Auto, während der rückwärtige- bzw. untere Teil dem Wagenäußeren zugewandt war. Nun sind Passanten bekanntermaßen böse Menschen: Mitlied ist ihnen fremd. So kam es auch daß etwa eine halbe Stunde später einige Kunstudenten des Weges kamen und den mißlich Eingeklemmten erspähten. Flugs reifte der Plan für ein verwegenes Kunstprojekt in ihnen und ehe Harry M. wußte, wie ihm geschah, zogen sie ihm Hose samt Unterhose herunter, bemalten sein Hinterteil mit blauer Farbe und verzierten es mit einigen Osterglocken. Dazu stellten sie ein Schild auf "Aktionskünstler - Bitte spenden Sie reichlich!". Der arme Student konnte erst fünf Stunden später aus dieser Lage befreit werden, weil eine Anwohnerin sich über seine lauten Hilfeschreie beklagte. Dennoch wurde das Desaster für den jungen Künstler zu einem zwar kurzfristigen aber recht lukrativen Nebenerwerb: Während er der Welt 5 Stunden lang einen blauen Hintern präsentierte, nahm er satte 40 Dollar ein.

Der Einbrecher Karl-Friedrich Nogenworg hatte sich einen schlechten Tag für den Bruch ausgesucht: Während er am 12. Mai 1989 in Helsinki einen Juwelier um seine schönsten und teuersten Stücke erleichtern wollte, wurde ihm die Müdigkeit, die ihn schon seit Tagen quälte, zum Verhängnis. Mit den Händen voller Edelsteine fand ihn die Polizei wenig später tief und fest schlafend vor dem Tresor und gab sich Mühe, ihn auf dem Weg zum Gefängnis nicht aufzuwecken...

Ein Taubstummer hatte es ganz schlau angepackt: er brach im März 1996 im italienischen Turin in ein Blindenheim ein, gemäß dem Motto: Hier kann ich unbeschwert klauen, keiner wird mich sehen! Erwischt wurde er letztlich doch - er hatte die Alarmglocken nicht gehört-!

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