© der Geschichte: Timo Lüdtke. Nicht unerlaubt
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Realistisches Teil 1

ERSTE REALITÄT
Es gibt das alles nicht. Es gibt keine Farben. Es gibt keine Bäume. Keine Autos, nicht einmal Straßen. Es gibt keine Formen. Es gibt keine Fernseher, keine Getränkedosen, oder PET-Flaschen. Es gibt kein Gewicht. Nicht einmal Worte, Schrift, Buchstaben.
Da ist nichts Körperliches. Es gibt kein Holz, kein Glas, kein Metall. Nichts Davon. Es gibt nichts zu sehen, oder anzufassen, weil man noch nie sehen, oder anfassen konnte.
Es wird nicht darüber nachgedacht, ob man sich etwas ansehen könnte.
Es ist einfach nicht nötig zu sehen. Es gibt keine Schmerzen und keine Angst. Es gibt das Gefühl, dass es da etwas gibt, das sich um einen kümmert. Das Dasein wird ausschließlich von positiven Emotionen begleitet.
Irgendwann beginnt sich ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass man sich auf etwas zubewegt.
Es gibt nichts was einem klarmacht, was da kommt. Nur dass Gefühl, dass wenn es da ist, mit dem was jetzt ist, Schluss ist. Irgendwann beginnt die Ruhe gestört zu werden. Alles ist bedrückend. Plötzlich ist es, als würde man in eine andere Dimension gezogen.

ZWEITE REALITÄT
Eine dünnere Sphäre. Alles ist fremd. Es ist kalt. Wenn man das Wort oder den Zustand kennen würde, könnte man sagen es wäre hell. Doch man weiß nicht einmal, dass man Augen hat. Plötzlich ein Schmerz. In einem selbst scheint sich etwas zu bewegen.
Es ist, als ströme von außen Etwas in einen hinein. Und dann kommen die ersten Töne, die man ungedämpft wahrnimmt: Das Innerste erschütternde Erfahrungen. Das vorige Leben scheint für immer verloren. Das Gefühl, wenn sich die Temperatur schnell ändert ist grausam, wenn man es grade kennenlernt. Alles ist anders, weckt Neugierde. Und dass treibt einen an, ohne in der Lage zu sein, oder den Willen zu haben, es zu bewerten. Es wird einfach zuviel und irgendwann kommt man vor Erschöpfung zur Ruhe. Schlafen, diesen Schock vergessen. Doch man wacht wieder auf. Es ist warm. Gut. Doch irgendetwas stimmt trotzdem nicht.
Alles fühlt sich fremd an. Etwas fehlt. Unerträgliches Unbehagen. Schreien. Man hört sich selber schreien und weiß nicht dass man es selbst ist, der da schreit. Vibrationen. Man nimmt sie wahr und man hat eine Ahnung, dass sie nicht weiteres Unheil mit sich bringen. Ein kalter Hauch. Doch plötzlich wieder ein Druck, dann wieder etwas Neues: Geschmack. Fühlt man diesen Geschmack lange genug, verschwindet ein Teil des Unbehagens und man wird wieder müde. Nach wie vor kommt man nicht einmal auf die Idee zu SEHEN. Die IDEE ein Körper zu sein hat sich noch nicht ansatzweise gebildet. Das gibt es nicht.

DRITTE REALITÄT
Unerwartet, da man den Zustand des Erwartens nicht kennt, erscheinen BILDER in einem. Die AUGEN beginnen zu funktionieren. Es ist Furchtbar. Plötzlich gibt es VORNE und HINTEN, LINKS und RECHTS, OBEN und UNTEN in einem begrenzten Raum. Eine nie in Erwägung gezogene Wahrnehmung.
Die totale Überforderung. Und man vergisst langsam die Harmonie und die Stille der ersten Dimension. Es gibt nur noch ein Gefühl, eine alles beherrschende Frage: Was ist das?
Kontraste, Farben, Raum fordern ihren Tribut, setzen Grenzen, bilden Körper, von denen man keine Ahnung hat was sie sind, oder was sie bedeuten. Da sind ruhige und bewegte Körper. Und wir sehen das. Milliarden von auf die Netzhaut schießender Lichtteichen wollen verarbeitet werden. Ihr Platz im Raum, von denen sie in unser Auge reflektiert worden sind, wollen berechnet werden. Kontraste grenzen Körper von einander ab. In unserem Gehirn entstehen Bilder von Dingen die wir nicht kennen. Eine unwirkliche, unverständliche Welt, mit Dimensionen, die für uns unvorstellbar sind. Surrealer Raum. Die bewegten Körper in diesem Raum sehen irgendwie alle gleich aus, aber doch kann man sie schnell voneinander unterscheiden. Einer dieser bewegten Körper nähert sich immer. Oft ist es der Selbe. Er gibt dann Töne von sich. Töne, von denen man spürt, dass sie nur für einen selbst bestimmt sind. Aber sie sagen einem nichts. Man sieht wie zwei, oder mehrere dieser bewegten Körper voreinander stehend abwechselnd Töne abgeben und bemerkt, dass sich diese Töne von denen die an einen Selbst gerichtet werden, unterscheiden. Deshalb entsteht eine Mischung aus dem Gefühl, etwas Besonderes zu sein, also das zu sein, worum es sich dreht und dem Gefühl totaler Isolation, wirklich einzigartig zu sein. Die erste Realität ist jetzt weg, nicht mehr möglich sich zu erinnern.
Also Kontakt aufnehmen?.....

(to be continued)

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