© der Lyrik: Michael Zoch.

Debilia

Der Tag verinnt,
Stein der Himmel,
Starr und roh,
Wand nur mehr aus Waschbeton.
Gebannt in wirre Scheinelipsen
Der Blick auf Traumgerinsel fällt,
Lahmgeleckt die Schmirgelzunge
An den Klippen dieser Zeit.
Brach nicht dort
Ein Mauerstück
Aus dem Rücken meiner Welt,
Platzte nicht wie ehedem
Ein brüchig Wortschwall,
Wahrscheinlichkeiten keimfrei trotzend,
Von kußlos schalen Bibberlippen?
In symetrisch klaren Klötzen,
Linientreu nach Leidensphasen,
Erinnerung den Weg versperrt,
Epochale Grundgesetze
Gebrannt aus Zorn und Utopie.

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