© der Lyrik: Guido Wolf.

Spätvorstellung

Wir hatten beide zu viel getrunken
Vielleicht auch grade genug
Sie zog mich wie einen kleinen Hund
Hinunter an den weißen Strand
Ich hörte die Wellen rauschen
Oder vielleicht ein altes Flugzeug schnaufen
Wir fielen in den Sand
Er fing uns auf mit offenen Armen
Und gab uns seinen starken Halt
Ein paar Betrunkene torkelten vorbei
Beschuldigten uns ihres Leids
Mit Frauen und Träumen in den Armen
Die schon längst Geschichte waren
Die ersten Küsse schmeckten bitter
Wurden doch bald zuckersüß
Das Verlangen nach der Schönheit
Des Moments verstärkte sich
Doch auch das Gift in unseren Körpern
Machte langsam seinen Weg
Ich ließ das Gift entkommen
Sie wischte mir den Mund
So saßen wir jetzt beide da
Und starrten in den Himmel
Das Rauschen jetzt noch klarer
Tausend kleine Vorhänge schlossen sich
Langsam ging die Sonne auf
Und die eine Schönheit
Machte Platz für die Nächste

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