© der Lyrik: Andrea Tillmanns.

Auf dem zweiten Blick

Damals nahm ich dich kaum wahr,
als du in den Raum reinkamst.
Wie du lehntest an der Bar,
wenn du dir dein Weinglas nahmst,

oder mit leichter Schüchternheit
die anderen Gäste gemustert hast,
und selbst den Hauch von Traurigkeit
zu spüren wäre nur Ballast

gewesen auf meiner Seele, so sehr interessiertest du mich nicht.
Auch wenn deine Augen, blau wie das Meer,
wohl hielten, was niemand verspricht,

so nahm ich sie doch nicht wirklich wahr.
Und auch das Grübchen am Kinn
oder das erste weiße Haar
zu sehen, hätte keinen Sinn

gemacht für mich. Wozu das alles?
Du warst der Falsche für mich.
Doch schließlich, nur für den Fall des Falles, daß ich gerade dich

vermissen würde an einem Morgen,
ließ ich mir deine Nummer geben.
Heut' küßt du mir aus den Augen die Sorgen und hilfst mir dabei, mein Leben zu leben.

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