© der Lyrik: Stefan T. Pinternagel.

Taubstumm

Stumm war er gesessen
und hatte nicht zugehört
nachdem er gefragt hatte
wie es ihr heute
ergangen wäre.
Stumm hatte er geantwortet
auf ihre alltägliche
Gegenfrage nach
seinem Tag -
und stumm war auch
das Reden zwischen ihnen
für den Rest des Abends.
Vor sich selbst
verteidigten sie ihre
Stummheit und sagten sich
die Sprachlosigkeit
wäre nur ein Zeichen
ihrer Übereinkunft -
und bis zum Lebensende
wagte keiner von beiden
einen Ausbruch aus ihrer
Taubstummheit.

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