© der Lyrik: Frank Lauenroth.

Klitzekleine Schneekristalle

Klitzekleine Schneekristalle
schlüpfen aus der Wolkenfalle
und versuchen dann von neuem
alle Menschen zu erfreuen.

Jedes Jahr zur Winterzeit
trägt die Natur ihr weißes Kleid,
legt es an wohl mit Bedacht,
trägt es tags und in der Nacht.

Und des Frostes Eiseskälte
knirscht unter dem warmen Schuh.
Schnell ins Haus, die Tür verschlossen
und auch alle Fenster zu.

Der Kamin dann gut gefeuert
[ wie auch manchen Mitarbeiter ],
warme Stube, warm ums Herz,
Frohsinn, Liebe, u.s.w.

Und die Sterne hängen eimerweise
strahlend hell am Firmament.
Doch der Platz bleibt ungesehen,
wo ein Obdachloser pennt.

Wir, die wir doch immer klagen,
ach wie schlecht es uns doch geht,
erkennen wohl in diesen Tagen,
wie gut es wirklich um uns steht.

Der Weihnachtsmann hat's auch bemerkt
und trägt die Gaben, die er hat
zu denen, die sie wirklich brauchen
in eine andre - arme Stadt.

Der Schlitten legt sich in die Kurve,
ein paar Pakete fallen 'raus
hinunter zu dem Obdachlosen.
Das war clever, Santa Claus !

Niemand hört das Rentiertraben,
nur der Obdachlose lacht,
stürzt sich hungrig auf die Gaben,
für ihn ist wahre Weihnacht.

Am Geschirr des Himmelsschlittens
hört man hell die Glöckchen klingen.
Aber es wird langsam leiser...
irgendwo ist Weihnachtssingen.

Santa Claus ist abgerückt.
Doch man sieht in jedem Falle,
wenn man jetzt zum Himmel blickt,
klitzekleine Schneekristalle.

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