© der Lyrik: Angelika Nötzold-Gringmuth.

Zwei Kätzchen

Gestern.
Gestern, da waren wir wie zwei Kätzchen,
die sich mit großen Augen
aus dem Dunkeln beobachteten.
Ohne den Blick abzuwenden,
keine Bewegung des Anderen zu verpassen.
Die hin und wieder dem Anderen ein Ständchen brachten.
Katzenmusik, halt.

Heute.
Heute sind wir aus unserem Versteck ans Licht gegangen.
Haben einander umschlichen,
den Anderen nicht aus den Augen gelassen.
Haben aneinander gerochen,
die Köpfchen aneinander gerieben. Und sind wieder schnurrend umeinander her geschlichen.
Irgendwie fordernd.

Morgen.
Morgen werden wir wieder schnurren,
werden wieder die Köpfchen aneinander reiben.
Werden umherschleichen und den Anderen beriechen.
Wenn ich Dir dann ein Mäuschen vor die Pfötchen lege,
Dich mit großen Augen ansehe
Und mit dem Köpfchen vorsichtig anstubse,
wirst Du dann wohl mit mir spielen?

Miau!

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