© der Lyrik: Ancient.

Aus dem Staub ferner Sonnen

In verblichenen Büchern heut las ich
und ich schloß meine Augen
und ich zählte bis zehn -
und verschloß auch mein Ohr
und die Schritte dann maß ich,
bis ich glaubte, sie taugen
auf den Wegen zu gehn,
auf denen ich einst meinen Glauben verlor
an des Denkens Klarheit
und des Willens Kraft,
an des Wissens Wahrheit
und die Meisterschaft
mit der mein Verstand mich durch's Leben geführt
- und daß ihm dafür Dank und Ehre gebührt.

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... erster Schritt: dunkel,
zweiter Schritt: still,
dritter Schritt: ein Gedanke, der schweigen nicht will ...

In der Tat, Zweifel schlagen
Widerhaken ins Hirn,
seit den endlosen Tagen,
seit dem Suchen und Irrn
durch die Welten, deren Schätze ich schon glaubte gewonnen.
Muß zurück. Muß beenden, was ich vorschnell begonnen.

... vierter Schritt: Nimm den Bogen!
fünfter Schritt: Nimm Dir Pfeile!
sechster Schritt: Hol tief Atem, lege an und beeile
Dich die Zweifel in Gedanken an die Pfeile zu binden!
Schieß sie ab und sieh zu, wie im Nichts sie verschwinden!
.
.
.
siebter Schritt: Leere,
achter Schritt: Mut,
neunter Schritt: Durch die Grenze zu schreiten wär' gut ...

Soll ich? Jetzt?!
Glaub ich wirklich, es kann mir gelingen,
ganz zuletzt
doch den Sieg noch nach Hause zu bringen
und den Frieden zu finden?
Harmonie? Gleichgewicht?
Mit dem Nichts mich verbinden?!

... zehnter Schritt: Sieh das Licht! ...
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Ich kam zurück, neu geboren
aus dem Staub ferner Sonnen.
Verstand und Zweifel verloren
und meine Antwort gewonnen.

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