© der Lyrik: Ancient.

...und Schönheit in Ewigkeit...
(beobachtet auf dem Schweriner Friedhof im Juni 2000)

Doch weil sie verstanden, daß nur eines stark genug sein würde, die Angst vor dem Tod zu überwinden, schufen sie ihr ein Grabmahl von vollendeter Schönheit,
einen marmornen Tempel, den ihr liebliches Antlitz gleich dem Bildnis einer Göttin schmückte,
versteckt in blauem Tannenschatten und halb verdeckt von steinkosenden Efeuranken, die Dich locken und ihr Geheimnis erst dann preisgeben, wenn Du dem Zauber dieses Ortes längst hoffnungslos verfallen bist
und da nicht einmal die Furcht vor der Endlichkeit allen Lebens sich der Faszination solch traurig schöner Vollkommenheit entziehen kann, trittst Du näher
und als Deine tastenden Finger die verwitterten Zeichen im rauhen Stein zu entziffern suchen, gibst Du dem Tod ihren Namen und einen Platz in Deinem Herzen
und ganz von seltsam süßer Trauer ergriffen weißt Du plötzlich, was Dir Dein Leben bedeutet.
Jetzt, da Du dem Tod begegnet bist.

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