Wir über uns
- oder: masochistische Hobby-Herausgeber stellen sich vor

Im Prinzip ist der Gedanke hinter Capricorn schnell und einfach erklärt: Capricorn ist ein unkommerzieller, nicht-professioneller Fan-Verlag. Wir veröffentlichen Geschichten und Grafiken, die von Fans aus dem deutschsprachigen Raum an uns herangetragen werden, in sogenannten 'Fanzines'.
Fanzines sind - wie der Name bereits sagt - Amateurpublikationen von Fans für Fans, die zum Selbstkostenpreis (d.h. ohne Gewinn) an die Person (um politisch korrekt zu bleiben) gebracht werden. In unserem konkreten Fall handelt es sich bei diesen Fanzines um illustrierte Anthologien oder - wenn uns längere Geschichten erreichen, die den Rahmen einer Anthologie sprengen - eigenständige Erzählungen, in denen wir vollkommen auf Sachartikel und ähnliche Beiträge verzichten.

Capricorn entstand eigentlich - wie so viele andere Dinge im Leben auch - aus einer Laune heraus. Im März 1995 erblickte der allererste Storyband das Licht der Welt: Feindbilder I. Damals existierte Capricorn in der heutigen Form allerdings noch nicht - es war Jutta Reitbauer, die später die eine Hälfte des Capricorn-Teams werden sollte, die sich mit Sylvia Pranga zusammengetan hatte, um dieser Anthologie zu ihrer Existenz zu verhelfen. Als es schließlich soweit war und Feindbilder I auf den 'Markt' kam, hatte niemand wirklich damit gerechnet, daß dies nur das Ende eines Anfangs gewesen war.

Das nächste (und im Prinzip auch erste) Lebenszeichen sollte Capricorn erst ein gutes Jahr später von sich geben, und zwar im Sommer 1996, als die erste Fantasy-Anthologie, Laute, Schwert & Zauberstab erschien. Die Idee zu diesem Projekt war im Frühjahr des selben Jahres geboren worden, als sich Jutta Reitbauer und Markus Rosmann zusammentaten und ihren vereinigten Anstrengungen den Namen Capricorn gaben. Im August war Laute, Schwert & Zauberstab schließlich fertig und fand bei den Lesern sehr großen Zuspruch. Angespornt von dieser positiven Reaktion, wurde beschlossen, daß Laute, Schwert & Zauberstab nicht das einzigen Fanzine bleiben sollte. Seitdem sind wir mit großer Freude bei der Sache - obwohl es manchmal auch Tiefschläge einzustecken und Durststrecken zu überwinden gilt.

Das Herausgeben ist bei Gott keine leichtzunehmende Tätigkeit, und viele unserer Bekannten wissen, wie oft wir bereits in Betracht gezogen haben, den obligaten Krempel hinzuschmeißen und uns aus dem Fandom zurückzuziehen. Unschöne Geschichten wie persönliche Beleidigungen oder von mehreren Seiten heraufbeschworener Termindruck (was bei etwas, das eigentlich eine Freizeitbeschäftigung ist, sowieso nicht vorkommen sollte!) haben uns das Leben manchmal sehr, sehr schwer gemacht. Öfter als einmal haben wir uns bereits gefragt, wozu wir uns das eigentlich antun.

In diesen Momenten allerdings besinnt man sich dann doch immer wieder auf die Antwort, die im Grunde auf der Hand liegt: Wenn man am Ende einer geschäftigen (und zumeist auch stressigen) Schöpfungsphase dann das fertige Fanzine in Händen hält und man voller Stolz darauf hinabschauen kann, darf man mit gutem Gewissen sagen: "Das haben wir geschaffen." In diesen raren Augenblicken scheinen die anstrengenden Wochen Arbeit, die hinter einer solch unscheinbaren Ansammlung von Papier und Buchstaben liegt, vergessen. Es ruft uns in Erinnerung, daß Capricorn gegründet wurde, um mit unseren Fanzines einerseits Autoren und Grafikern, die unsere Leidenschaft für Fantasy und Science Fiction teilen, eine Möglichkeit zu bieten, ihre Werke zu veröffentlichen, und um andererseits unsere Leser dazu zu verführen, sich unserer Reise auf den Flügeln der Fantasie anzuschließen.

In diesem Sinne wünschen wir allen Fantasy- und Science Fiction-Begeisterten, daß ihre Träume niemals versiegen mögen und verbleiben mit einem herzlichen

Semper Capricornus!

Jutta E. Reitbauer      Markus Rosmann
Herausgeber              Herausgeber

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