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Der verlorene Traum
von Joachim Kutzner
unter Mitarbeit von Kurt Kobler
"Der
Verlorene Traum" erzählt die spannende Geschichte des Wettlaufes zum Mond
zwischen der UdSSR und den USA.
Auf 116 Seiten dieses reich illustrierten Sonderzines des TCE ziehen die Autoren
dabei einen Bogen von der V2-Rakete bis hin zur Apollo-Sojus-Mission, die
in den 70er Jahren die einstigen Gegner im Wettlauf um den Mond im Erdorbit
friedlich zusammenbrachte.
Der Schwerpunkt des Zines liegt dabei auf der Entwicklungsgeschichte der jeweiligen
Mondprogramme der UdSSR und USA, wobei auch ausführlich
die Geschichte der "Verlierer" in diesem Wettlauf erzählt wird.
Doch die Autoren schreiben weniger von Gewinnern und Verlierern, sondern lieber
von einem verlorenen Traum, denn letztendlich haben beiden Seiten - jenseits
und diesseits des eisernen Vorhangs - den Weg zu eines der größten Werke der
Menschheit in diesem Jahrhundert geebnet.
So schildert dieser Band nicht nur die hervorragenden Leistungen eines Wernher
von Braun, sondern auch die eines Sergej Koroljows, der im Gegensatz zu von
Braun den meisten sicherlich gänzlich unbekannt sein wird, der aber für die
sowjetische Raumfahrt ebenso Großes geleistet hat wie sein deutschamerikanisches
Pendant und von den gleichen Visionen und Träumen vorangetrieben wurde. "Der
verlorene Traum" öffnet dabei die Seiten im Geschichtsbuch die sowohl im Westen
als auch Osten fast gänzlich unbekannt waren. Denn während Wernher von Braun
ein gefeiertes Idol war, unterlagen Koroljews Leistungen, selbst seine ganze
Person, strengster Geheimhaltung, so daß jahrzehntelang kaum etwas über diesen
Pionier der Raumfahrt bekannt war.
So erzählt "Der Verlorene Traum" für viele sicherlich bisher völlig unbekannte
Dinge.
Als Anhang findet der Leser neben einen Zeitplan des Mondwettlaufes von 1957
bis 1976, die Bedeutung sowjetischer Kürzel, auch ein Kapitel über das "Unternehmen
Stardust" - einer Begegnung von Science-Fiction und Realität, um es mit den
Worten der Autoren auszudrücken.
Was geschah während des Mondwettrennens wirklich hinter dem Eisernen Vorhang?
Der Band zeigt auf sehr eindrucksvolle Weise das Interesse und auch das fundamentale
Wissen der Autoren auf, vor allem, wenn man bedenkt, daß dieser Band ein Sonderzine
des TCE ist und keine professionelle Publikation eines Verlages. Diesem Band
eine objektive Kritik zu geben fällt mir schwer. Sie wird - gerade bei diesem
Thema - wohl immer subjektiv ausfallen:
In der Hochphase des Kalten Krieges gehörte es vor allem hinter dem Eisernen
Vorhang auf staatlicher Seite dazu, Propaganda zu betreiben und obwohl alle
Informationen über Raumfahrt staatlich gefiltert und gelenkt waren, weckten
sie bei mir Begeisterung und Interesse für das Vordringen des Menschen in
den Weltraum. Als sehr junger Mensch sieht man noch nicht den eigentlichen
Zweck jener hochgelobten Leistungen sowjetischer Raumfahrt - man sieht nur,
wie sich Raketen erheben, bewundert diese Menschen, die die Erde von dort
oben sehen und fängt spätestens dann an, zu hinterfragen, als 1971 die Saljut-1
Kapsel nach einem damaligen Aufenthaltsrekord von 24 Tagen im All drei tote
Männer zur Erde brachte. So ist der "Verlorene Traum" auch ein Stück Erinnerung
für mich, aber auch ein Teil einer Sichtweise, die mir damals verwehrt geblieben
war. Einmal aus dem Grunde, da Propaganda viel verschleierte und zum anderen,
weil ich aus Altersgründen diese Phase eines Wettlaufes nicht bewußt miterleben
konnte.
Es ist ein Stück Geschichte, denn wieviele von uns wissen schon um Sergej
Pawlowitsch Koroljow, Nositel oder von Wostok, um nur ein paar Namen zu nennen,
deren Bedeutung neben den Namen Apollo, Neil Armstrong und Wernher v. Braun
dieser Band aufzeigt.
Dieser Band gehört für mich auch mit zu jenen Plädoyers für die Raumfahrt,
die heute leider nur ein Nischendasein in den Medien fristet, wie andere Werke,
die sehr selten als Zines auftauchen und die leider auch im Vergleich zu Publikationen
von Verlagen, noch seltener gelesen werden, obwohl sie sehr lesenswert und
informativ sind.
Es gibt seit neuem auch eine Onlineversion des Buches "Verlorenen Traum" unter http://www.verlorener-traum.de zu lesen.
Der Band ist erhältlich bei Joachim Kutzner - auch als Sonderausgabe mit größtenteils
farbigen Grafiken, näheres dazu bitte beim Autor erfragen: e-mail: joekutzner@berg.net
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