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"Die Elfen von New York"
von Martin Millar
Dinnie
leidet nicht an Halluzinationen. Bei ihm haben sich wirklich zwei schottische
Distelfeen einquartiert, die sich nach Manhattan verflogen haben.
Die beiden stellen das Leben von Dinnie und seiner Traumfrau auf den Kopf,
einer verträumten Hippieschönheit mit schillernd blau gefärbtem
Haar - aber auch das wohlgeordnete Bandenleben der New Yorker Feen-Schwestern.
Schon bald gibt es Aufruhr unter den schwarzen, chinesischen und Italo-Elfen
und ein Punkrock-Sommernachtstraum beginnt...
So seltsam und "verrückt" der Klapptext erscheint ist das Buch allemal.
Es kommt sogar noch "schlimmer" : Mystik, gemischt mit Rock, Drogen und
Sex und das auch noch mit Humor.
Wenn Feen Krieg führen ist das schon sehr fatal, aber das Dinnie
sich am Anfang gar nicht erfreut war, Feen - noch dazu vollkommen betrunken
- in seinem Quartier zu sehen noch eine Spur schlimmer. Hinzu kommt noch
das Kerry - seine Traumfrau - krank ist und sich nicht entscheiden konnte,
welche Blume sie ins Haar stecken sollte. Außerdem erachtete sie
ihr Blumenalphabet das Wichtigste in ihrem Leben - sagt sie.
Der Roman ist nicht gerade etwas für zartbesaitete Seelen oder vielleicht
gerade das richtige. Der Autor nimmt kein Blatt vor dem Mund und schreibt
die Dinge so, wie sie sind - ob mit oder ohne Feen.
Er ist versponnen, grell und poppig. Und ... eine zauberhafte Liebesgeschichte
kommt auch noch dazu. Warum nicht Elfen in New York. Warum nicht eine
Feier der Feen nach dem Kampf auf den Dächern von East Village. Warum
nicht eine Mohnblume für das keltische Blumenalphabet als letzte
Hoffnung.
Wer auch immer diese Geschichte liest, sollte die von uns gewohnte Realität
weit draußen lassen und vielleicht wird er dann genauso unwiderstehlich
gefangen sein, wie ich es war bei diesem Feuerwerk der Pop-Literatur.
besprochen von Gabi Scharf
"Die Elfen von New York" erschienen im Deutschen
Taschenbuch Verlag DM 14.00
- ISBN 3-423-08412-X
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