Das dunkelste Blau Als die junge Amerikanerin Ella mit ihrem Mann in eine kleine Stadt in Frankreich zieht, scheint das die Erfüllung all ihrer Wünsche. Doch bald ist dieses Glück vorbei: Jede Nacht wird Ella von Alpträumen verfolgt. Am nächsten Morgen erinnert sie sich nur an ein leuchtendes Blau und den Klang von Stimmen, die einen Psalm im fremdartigen Französisch des 16. Jahrhunderts singen. Ella rätselt, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen
diesen Alpträumen und der Geschichte ihrer hugenottischen Vorfahren,
die nach dem Grauen der Bartholomäusnacht aus Frankreich flohen.
Besonders die Gestalt einer jungen Frau der damaligen Zeit lässt
Ella nicht mehr los: Isabelle du Moulin, genannt La Rousse wegen ihrer
roten Haare und als Hexe verschrien. Tracy Chevalier zeichnet in ihrem Roman nicht nur eine Wiedergabe
des provinziellen Frankreichs, welches von Aberglauben und Klatschsucht
mit geprägt ist, sondern ihr gelingt auch eine Verschmelzung des
Heute und Damals auf hervorragende Art und Weise. Dabei ist ihr Stil klar
und ungekünstelt. Hervorragend auch die Charaktere, die glaubhaft
im Heute und Damals agieren. Wenn ich bedenke, dass dieses Buch eher eine Zufallsentdeckung war, weil ich in meiner eigenen Familiengeschichte recherchierte und ich bei solch einer Tätigkeit eher quer lese, um Wichtiges aus Unwichtigen herauszufiltern, kann ich nur sagen, dass es einer der spannendsten Zufälle war, der mir begegnet ist. Stundenlang las ich von Anfang bis zum Schluß und noch tagelang fesselte mich diese Geschichte. Tracy Chevalier [geschrieben von Gabi]
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